Avif verstehen und anwenden

Was ist AVIF überhaupt?

AVIF steht für AV1 Image File Format. Es basiert auf dem Videocodec AV1 und wurde speziell für Bilder im Web entwickelt. Ziel ist es, bei gleicher oder besserer Bildqualität deutlich kleinere Dateigrößen zu erzeugen. Es beherrscht verlustbehaftete und verlustfreie Kompression, unterstützt Transparenz wie PNG, kann Animationen wie WebP abbilden und arbeitet mit bis zu 12-Bit Farbtiefe und HDR. Auch Farbprofile und Metadaten lassen sich einbetten. All das macht AVIF zu einem extrem flexiblen Format, das sich für Webseiten besonders gut eignet.

Wichtige Merkmale:

AVIF ist mehr als nur ein neues Dateiformat. Es bringt technische Features mit, die es zu einer echten Alternative für JPEG, PNG und WebP machen – und das in vielen Fällen sogar überlegen.

Effiziente Kompression:
AVIF kann Bilder sowohl verlustfrei als auch verlustbehaftet komprimieren. Je nachdem, was du brauchst, bleibt die Qualität erhalten oder wird gezielt reduziert – in beiden Fällen ist die Dateigröße deutlich kleiner als bei klassischen Formaten.

Transparenz und Animationen:
Wie PNG oder WebP unterstützt AVIF auch transparente Bildbereiche. Außerdem lassen sich Bildsequenzen speichern, also kleine Animationen ähnlich wie GIF – nur mit besserer Farbdarstellung und deutlich kleinerem Dateivolumen.

Mehr Farben, mehr Tiefe:
AVIF ist fit für moderne Displays. Es unterstützt Farbtiefen von 8 bis 12 Bit sowie große Farbräume (Wide Color Gamut) und HDR. Das bedeutet: satte Farben, realistische Kontraste und mehr Details in hellen und dunklen Bildbereichen – ideal für hochwertige Fotos oder visuelle Präsentationen.

Farbprofile und Metadaten:
Wer professionell arbeitet, braucht saubere Farben. AVIF unterstützt eingebettete ICC-Profile, sodass deine Bilder auf allen Geräten möglichst gleich aussehen. Auch EXIF-Daten wie Kamera-Infos oder Aufnahmezeit können gespeichert werden – ähnlich wie bei JPEG.

Offen und lizenzfrei:
Im Gegensatz zu manchen anderen modernen Formaten ist AVIF ein offener Standard. Es entstehen keine Lizenzkosten – was nicht nur für Entwickler:innen, sondern auch für Plattformen, Hoster und CMS-Anbieter ein großer Pluspunkt ist.

Kurz gesagt: AVIF vereint viele Stärken klassischer Formate, ist dabei aber deutlich effizienter. Ob Fotos, transparente Grafiken oder animierte Inhalte – mit AVIF bekommst du hohe Qualität bei geringerer Dateigröße. Und genau das macht es so spannend für moderne Websites.

AVIF im Vergleich zu JPEG, PNG und WebP

Der größte Vorteil von AVIF ist seine Kompression. Im direkten Vergleich mit JPEG sind die Dateien oft 40 bis 50 Prozent kleiner, bei vergleichbarer oder sogar besserer Qualität. Gegenüber WebP ist der Unterschied geringer, aber immer noch spürbar. Während JPEG bei feinen Details oft Artefakte zeigt, bleiben AVIF-Bilder scharf und sauber. Selbst bei komplexen Motiven mit Farbverläufen oder Texturen wirkt AVIF überlegen. WebP punktet bei verlustfreier Kompression teilweise noch stärker, ist aber nicht so flexibel wie AVIF. Für die meisten typischen Website-Bilder ist AVIF heute die beste Wahl.

Was bringt AVIF für Ladezeit und Performance?

Schnellere Ladezeiten sind nicht nur nice to have. Sie sind entscheidend! AVIF reduziert das Datenvolumen deiner Website erheblich. Besonders auf Mobilgeräten mit schwächerer Verbindung macht sich das bemerkbar. Inhalte erscheinen schneller, Bilder bauen sich früher auf. Das verbessert den sogenannten Largest Contentful Paint – eine der zentralen Google-Kennzahlen zur Bewertung deiner Website. Für Nutzer bedeutet das eine flüssigere Erfahrung. Und Google merkt das. Genau deshalb setzen wir als SEO Agentur aus Paderborn auf moderne Bildformate wie AVIF, um die Performance und Sichtbarkeit von Websites gezielt zu steigern.

Welche Browser und Systeme unterstützen AVIF?

Mittlerweile fast alle. Chrome, Firefox, Edge und Safari zeigen AVIF problemlos an. Auch auf mobilen Geräten läuft es rund: Android ab Version 12 und iOS ab Version 16 machen AVIF mobilfähig. Auf dem Desktop sieht es etwas gemischter aus. Unter Windows kannst du AVIF-Dateien mit der integrierten Fotos-App öffnen, sobald du das kostenlose AV1-Codec-Paket aus dem Microsoft Store installiert hast. Am Mac klappt es ab Ventura auch mit der Vorschau-App. Für alle, die mehr Kontrolle wollen: Tools wie GIMP, Paint.NET, IrfanView oder der Online-Editor Photopea unterstützen AVIF ebenfalls.

In den meisten modernen Content-Management-Systemen kannst du AVIF inzwischen direkt verwenden. WordPress ab Version 6.5 unterstützt das Format nativ. Joomla und Drupal ziehen nach. Shopify übernimmt die Optimierung sogar automatisch im Hintergrund. CDNs wie Cloudflare oder Cloudinary liefern AVIF dynamisch aus – ohne dass du dich darum kümmern musst.

Die richtige Einbindung: So funktioniert es in der Praxis

Die AVIF-Konvertierung

Bevor du ein AVIF-Bild einbauen kannst, musst du es natürlich erst erstellen. Dafür brauchst du ein Tool zur Konvertierung. Hier ein paar bewährte Möglichkeiten:

  • Squoosh.app: Ein kostenloses Online-Tool von Google. Du lädst ein Bild hoch und kannst direkt verschiedene Formate ausprobieren, darunter auch AVIF. Super einfach, ideal zum Einstieg.

  • ImageMagick: Ein Profi-Tool für Entwickler, das sich auch in Build-Prozesse integrieren lässt. Ideal, wenn du viele Bilder automatisiert umwandeln willst.

  • TinyPNG: Bekannt für WebP und PNG – inzwischen gibt’s auch erste AVIF-Features in der Beta.

  • Online-Services wie CloudConvert oder Photopea: Gut für den schnellen Einzelfall.

Der manuelle Weg: HTML mit Fallback

Im klassischen HTML empfiehlt sich das -Element. Damit gibst du dem Browser eine Auswahl an Bildformaten und er entscheidet selbst, welches er anzeigen kann. Das sorgt für maximale Kompatibilität.

AVIF in WordPress verwenden

Ab WordPress 6.5 ist AVIF nativ unterstützt – das heißt, du kannst .avif-Dateien einfach über die Mediathek hochladen, genauso wie du es mit JPEG oder PNG gewohnt bist. Das klappt aber nur, wenn dein Hosting-Server technisch vorbereitet ist.

Konkret bedeutet das: Dein Webserver muss aktuelle PHP-Versionen und Bildverarbeitungsbibliotheken wie ImageMagick oder libavif installiert haben. Die meisten modernen Hoster wie Raidboxes, All-Inkl oder Kinsta bringen das inzwischen mit. Falls du dir nicht sicher bist, kannst du mit einem Plugin wie Site Health Info prüfen, welche Bibliotheken auf deinem Server aktiv sind.

So gehst du in WordPress vor:

  1. Öffne die Mediathek und lade deine .avif-Datei hoch.

  2. WordPress verarbeitet das Bild automatisch – inklusive Vorschaubildern, Thumbnails und srcset für responsive Bilder.

  3. Du kannst es ganz normal in Seiten, Beiträge oder als Beitragsbild einfügen.

  4. Wenn du ein AVIF in einem Theme oder Page Builder verwendest, funktioniert das genauso wie bei anderen Formaten.

Was es zu beachten gibt

AVIF ist technisch stark – aber nicht in jedem Fall die beste Wahl. Das Encoding, also das Umwandeln von Bildern ins AVIF-Format, dauert länger als bei JPEG. Manche Programme unterstützen AVIF noch nicht oder benötigen Plugins. In E-Mail-Clients wird das Format oft nicht angezeigt. Hier lohnt sich der Einsatz klassischer Formate wie PNG oder JPEG weiterhin. Auch bei Icons, sehr kleinen Grafiken oder Vektor-Dateien können PNG oder SVG besser geeignet sein. Wichtig ist: AVIF ist eine Ergänzung, kein Ersatz für alles.

AVIF lohnt sich

AVIF ist kein Hype, sondern eine echte Weiterentwicklung im Webdesign. Es spart Ladezeit, verbessert die User Experience und bringt dich in Sachen SEO nach vorn. Die technischen Voraussetzungen sind geschaffen – jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um AVIF in deine Bildstrategie zu integrieren. Egal ob du Onlineshops betreibst, Portfolios pflegst oder Landingpages betreust: Weniger Daten, bessere Bilder und zufriedene Nutzer sind mit AVIF in greifbarer Nähe.

Web Solutions Expert

Hey, ich bin Aron. Bei Webdivision baue ich Webseiten, optimiere sie für Suchmaschinen und achte darauf, dass sich Menschen darauf wohlfühlen. Einfach gesagt: Ich mach das Web ein kleines bisschen besser.