
Was hat sich in der Google Search Console geändert?
Der Schlüssel liegt in einem unscheinbaren kleinen Parameter: &num=100
.
Mit diesem Parameter konnten SEO-Tools wie Semrush, Ahrefs oder Sistrix bisher nicht nur die ersten zehn Ergebnisse pro Suchanfrage abrufen, sondern gleich die Top 100. Für die Tools war das genial. Statt zehnmal abzufragen, reichte eine Anfrage. Effizient und bequem.
Das Problem dabei: Jedes Mal, wenn diese Tools die Suchergebnisse abgerufen haben, hat Google das in der Search Console als Impression gezählt. Auch wenn niemand deine Seite wirklich gesehen hat.
So entstanden Millionen von sogenannten Phantom-Impressionen. Dein Ranking auf Platz 72 wurde täglich von Bots erfasst und in GSC als Sichtbarkeit angezeigt. Nur dass echte Nutzer so tief in den Suchergebnissen kaum jemals hingeklickt haben.
Im September 2025 hat Google diesen Trick abgeschaltet. Der Parameter &num=100
funktioniert nicht mehr. Die Bots sehen deine Ergebnisse nicht mehr in Massenabfragen. Die Folge: Die Phantom-Impressionen verschwinden, und deine Kurven in der Search Console stürzen ab.
Wie Google Impressionen in der Search Console jetzt wirklich zählt
Um das zu verstehen, schauen wir uns an, wie Google Impressionen eigentlich definiert.
Eine Impression entsteht, wenn dein Suchergebnis für einen Nutzer sichtbar ist. Das heißt, es wurde auf einer Seite der Suchergebnisse geladen, die dieser Nutzer geöffnet hat. Es reicht, dass dein Link dort steht. Der Nutzer muss nicht klicken, aber er muss die Seite mit deinem Ergebnis aufrufen.
Früher konnten Bots mit &num=100
hundert Ergebnisse auf einmal laden. Damit bekam auch dein Platz 95 eine Impression, obwohl kein Mensch jemals so weit nach unten scrollte. Heute ist das anders.
Jetzt zählt eine Impression auf Platz 95 nur noch dann, wenn jemand tatsächlich bis Seite 10 klickt. Und Hand aufs Herz: Wie oft machst du das selbst? Genau. Praktisch nie.
Ein Beispiel: Vor der Änderung konntest du für ein Keyword auf Platz 58 stehen und in der Search Console täglich 80 Impressionen sehen. Klingt toll, oder? Nach der Änderung sind es plötzlich null. Nicht weil du schlechter rankst, sondern weil Google diese Bots-Impressionen nicht mehr mitzählt. Das Bild ist jetzt realistischer.
Warum Google die Zählweise der Impressionen angepasst hat
Google verfolgt mit dieser Änderung mehrere Ziele.
Erstens: Genauere Daten. Für viele Unternehmen ist die Search Console die wichtigste Datenquelle für SEO. Doch wenn die Impressionen von Bots künstlich aufgebläht wurden, ist das Bild verzerrt. Google möchte, dass die Zahlen echte Nutzerinteraktionen widerspiegeln.
Zweitens: Schutz vor Scraping. Tools, die massenhaft Ergebnisse mit &num=100
abrufen, belasten die Systeme von Google. Millionen von Abfragen pro Tag, nur um Rankings zu tracken, sind für Google ein Problem. Mit der Abschaltung des Parameters wird das Auslesen deutlich schwieriger.
Drittens: Fokus auf echte Nutzer. Google will, dass Website-Betreiber verstehen, wie ihre Seiten bei realen Menschen performen. Besser 10.000 echte Impressionen als 50.000, von denen 40.000 von Bots stammen.
Am Ende geht es also um Datenqualität, Transparenz und die Konzentration auf das, was wirklich zählt.
Welche Auswirkungen der Einbruch der GSC-Impressionen hat
Die Folgen sind in der Search Console sofort sichtbar.
Einbruch der Impressionen. Die meisten Websites sehen plötzliche Rückgänge, oft um 30, 50 oder sogar 70 Prozent.
Scheinbar bessere Positionen. Weil die vielen hinteren Rankings nicht mehr berücksichtigt werden, verbessert sich die durchschnittliche Position. Dein Bericht sieht rosiger aus, ohne dass sich in Wirklichkeit etwas verändert hat.
Anstieg der CTR. Wenn die Phantom-Impressionen wegfallen, steigt die Klickrate automatisch. Deine echten Klicks verteilen sich auf weniger Impressionen.
Chaos bei SEO-Tools. Viele Anbieter mussten ihre Methoden anpassen. Statt 100 Ergebnisse mit einer Abfrage abzurufen, müssen sie jetzt mehrfach anfragen. Das erhöht Aufwand und Kosten. Einige Tools haben vorübergehend Datenlücken gezeigt.
Wichtig zu verstehen: Dein echter Traffic bleibt stabil. Deine Besucher, deine Conversions und deine Umsätze sind von der Änderung nicht betroffen. Nur die Art, wie Google die Daten darstellt, hat sich verändert.

Reaktionen und Einschätzungen aus der SEO-Community
Die SEO-Community hat schnell reagiert.
Mehrere Fachleute stellten direkt nach der Änderung den Zusammenhang zwischen dem Einbruch der Impressionen und den gleichzeitig auftretenden Problemen bei Ranking-Tools her. Sie wiesen darauf hin, dass ein erheblicher Teil der bisherigen Daten ohnehin durch Bots aufgebläht war.
Andere Stimmen bezeichneten die Situation zunächst als verwirrend, machten aber deutlich, dass es sich nicht um einen echten Verlust handelt, sondern um eine notwendige Korrektur der Daten.
Auch Agenturen nutzten die Gelegenheit, ihre Kunden zu beruhigen. Ihre Botschaft war klar: Der Rückgang ist kein Alarmzeichen, sondern ein Schritt in Richtung ehrlicherer Zahlen.
Weitere Experten erklärten, dass die plötzlichen Abstürze genau das zeigen, was eigentlich schon lange offensichtlich war: Die Bots sind raus, die echten Nutzer bleiben.
Insgesamt herrscht in der Fachwelt Einigkeit. Es handelt sich nicht um eine Krise, sondern um eine längst überfällige Bereinigung.
Was Website-Betreiber nach dem Impressionen-Rückgang tun sollten
Die wichtigste Regel lautet: Ruhe bewahren.
Schau nicht panisch auf die Impressionen, sondern richte den Blick auf die Kennzahlen, die wirklich zählen.
Fokus auf Klicks. Sind die Klicks stabil? Dann ist alles gut.
Traffic im Blick behalten. Prüfe in Google Analytics oder GA4, ob deine Besucherzahlen konstant bleiben.
Conversions und Leads beobachten. Am Ende geht es nicht um Sichtbarkeit in der Theorie, sondern um Kunden in der Praxis.
Reports anpassen. Markiere in deinen Analysen den Bruch im September 2025. Erkläre Stakeholdern, dass die Zahlen ab diesem Zeitpunkt auf einer neuen Grundlage basieren.
Kommuniziere aktiv. Wenn du für Kunden oder Vorgesetzte arbeitest, erkläre ihnen, warum die Zahlen eingebrochen sind und dass es kein SEO-Problem ist.
Nutze die Chance, dich von reinen Vanity-Metriken zu lösen. Statt über zigtausende Impressionen zu sprechen, kannst du jetzt klarer zeigen, was wirklich zählt: echte Nutzer, echte Klicks, echte Ergebnisse.
Fazit: Weniger Impressionen in GSC, bessere Daten für SEO
Der große Einbruch der Impressionen in der Google Search Console hat viele kalt erwischt. Doch wer genauer hinschaut, erkennt: Es ist keine Katastrophe, sondern eine Korrektur.
Google hat die Daten ehrlicher gemacht. Keine Phantom-Impressionen mehr, keine künstlich aufgeblähten Zahlen. Stattdessen ein klareres Bild davon, wie Nutzer deine Website wirklich wahrnehmen.
Für SEO-Profis und Marketing-Verantwortliche ist das eine gute Nachricht. Denn jetzt lässt sich Erfolg genauer messen. Die Daten sind nicht mehr mit Bot-Traffic verwischt, sondern spiegeln reale Sichtbarkeit wider.
Also: Keine Panik beim Blick auf die Kurven. Deine Rankings sind nicht abgestürzt. Dein Traffic ist noch da. Du hast jetzt sogar einen Vorteil, weil du dich auf das Wesentliche konzentrieren kannst. Wer seine SEO-Arbeit an echten Nutzern ausrichtet, profitiert von saubereren Daten und trifft bessere Entscheidungen.
Wenn du dir unsicher bist, wie du deine SEO-Strategie auf diese Veränderungen anpassen solltest, lohnt sich ein Blick auf unsere Seite SEO Agentur Paderborn. Dort erfährst du, wie wir Unternehmen helfen, nachhaltige Sichtbarkeit aufzubauen, auch in Zeiten, in denen Google die Spielregeln ändert.
Am Ende gilt: Weniger Zahlenkosmetik, mehr Realität. Und das ist für jedes Unternehmen ein Gewinn.
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