
Was ist AVIF überhaupt?
AVIF steht für AV1 Image File Format. Es basiert auf dem Videocodec AV1 und wurde speziell für Bilder im Web entwickelt. Ziel ist es, bei gleicher oder besserer Bildqualität deutlich kleinere Dateigrößen zu erzeugen. Es beherrscht verlustbehaftete und verlustfreie Kompression, unterstützt Transparenz wie PNG, kann Animationen wie WebP abbilden und arbeitet mit bis zu 12-Bit Farbtiefe und HDR. Auch Farbprofile und Metadaten lassen sich einbetten. All das macht AVIF zu einem extrem flexiblen Format, das sich für Webseiten besonders gut eignet.
AVIF im Vergleich zu JPEG, PNG und WebP
Der größte Vorteil von AVIF ist seine Kompression. Im direkten Vergleich mit JPEG sind die Dateien oft 40 bis 50 Prozent kleiner, bei vergleichbarer oder sogar besserer Qualität. Gegenüber WebP ist der Unterschied geringer, aber immer noch spürbar. Während JPEG bei feinen Details oft Artefakte zeigt, bleiben AVIF-Bilder scharf und sauber. Selbst bei komplexen Motiven mit Farbverläufen oder Texturen wirkt AVIF überlegen. WebP punktet bei verlustfreier Kompression teilweise noch stärker, ist aber nicht so flexibel wie AVIF. Für die meisten typischen Website-Bilder ist AVIF heute die beste Wahl.
Die richtige Einbindung: So funktioniert es in der Praxis
Die AVIF-Konvertierung
Bevor du ein AVIF-Bild einbauen kannst, musst du es natürlich erst erstellen. Dafür brauchst du ein Tool zur Konvertierung. Hier ein paar bewährte Möglichkeiten:
Squoosh.app: Ein kostenloses Online-Tool von Google. Du lädst ein Bild hoch und kannst direkt verschiedene Formate ausprobieren, darunter auch AVIF. Super einfach, ideal zum Einstieg.
ImageMagick: Ein Profi-Tool für Entwickler, das sich auch in Build-Prozesse integrieren lässt. Ideal, wenn du viele Bilder automatisiert umwandeln willst.
TinyPNG: Bekannt für WebP und PNG – inzwischen gibt’s auch erste AVIF-Features in der Beta.
Online-Services wie CloudConvert oder Photopea: Gut für den schnellen Einzelfall.
Der manuelle Weg: HTML mit Fallback
Im klassischen HTML empfiehlt sich das
-Element. Damit gibst du dem Browser eine Auswahl an Bildformaten und er entscheidet selbst, welches er anzeigen kann. Das sorgt für maximale Kompatibilität.
AVIF in WordPress verwenden
Ab WordPress 6.5 ist AVIF nativ unterstützt – das heißt, du kannst .avif
-Dateien einfach über die Mediathek hochladen, genauso wie du es mit JPEG oder PNG gewohnt bist. Das klappt aber nur, wenn dein Hosting-Server technisch vorbereitet ist.
Konkret bedeutet das: Dein Webserver muss aktuelle PHP-Versionen und Bildverarbeitungsbibliotheken wie ImageMagick oder libavif installiert haben. Die meisten modernen Hoster wie Raidboxes, All-Inkl oder Kinsta bringen das inzwischen mit. Falls du dir nicht sicher bist, kannst du mit einem Plugin wie Site Health Info prüfen, welche Bibliotheken auf deinem Server aktiv sind.
So gehst du in WordPress vor:
Öffne die Mediathek und lade deine
.avif
-Datei hoch.WordPress verarbeitet das Bild automatisch – inklusive Vorschaubildern, Thumbnails und
srcset
für responsive Bilder.Du kannst es ganz normal in Seiten, Beiträge oder als Beitragsbild einfügen.
Wenn du ein AVIF in einem Theme oder Page Builder verwendest, funktioniert das genauso wie bei anderen Formaten.
Was es zu beachten gibt
AVIF ist technisch stark – aber nicht in jedem Fall die beste Wahl. Das Encoding, also das Umwandeln von Bildern ins AVIF-Format, dauert länger als bei JPEG. Manche Programme unterstützen AVIF noch nicht oder benötigen Plugins. In E-Mail-Clients wird das Format oft nicht angezeigt. Hier lohnt sich der Einsatz klassischer Formate wie PNG oder JPEG weiterhin. Auch bei Icons, sehr kleinen Grafiken oder Vektor-Dateien können PNG oder SVG besser geeignet sein. Wichtig ist: AVIF ist eine Ergänzung, kein Ersatz für alles.
Keep In Touch